Am gestrigen Dienstag forderte der Regierungsrat unter der Leitung von Fredy Fässler eine schweizweite Sitzplatzpflicht und personalisierte Tickets im professionellen Fussball und Eishockey. Die Jungfreisinnigen Kanton St.Gallen (JFSG) sind äusserst überrascht über die Kurzschlusshandlung von RR Fässler und fordern, diese überrissenen Massnahmen vollumfänglich zurückzunehmen.

Was letztes Wochenende nach dem Super League-Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC St.Gallen in der Luzerner Innenstadt passierte ist in den Augen der JFSG absolut enttäuschend und stellt eine Frechheit gegenüber den 99% der „normalen“ Fans dar. Es kann nicht sein, dass Personen, welche nur auf Krawall und Gewalt aus sind, unter dem Deckmantel der Fussballfangemeinschaft in deren Anonymität Straftaten verüben und Personen verletzen. Diese Personen sollen mit aller Härte des Rechtsstaates verfolgt und verurteilt, wie auch von der Fangemeinschaft ausgeschlossen werden. Die JFSG unterstützen weiterhin den Entscheid der KKJPD, die Gästesektoren bei den nächsten Spielen geschlossen zu halten. Jedoch sollten auch andere Massnahmen im Bereich des Crowd Controllings (bsp. andere Routen oder Halteorte für Extrazüge) und der Polizeiarbeit in Luzern getroffen werden, um solche Szenen in Zukunft zu verhindern.

Absurde Forderung des St.Galler Regierungsrates

Nach dem Entscheid der KKJPD wartete allerdings der St.Galler Regierungsrat mit seinem eigenen Entscheid auf. Während die Massnahmen, welche die KKJPD fasste noch verhältnismässig erscheinen, lassen einen die Forderungen von RR Fässler ratlos zurück. Lorenzo Friedli, Kampagnenleiter der JFSG meint dazu: „Es scheint, als ob diese Forderungen ein reines PR-Schauspiel darstellen sollen. Jedoch wäre es gravierend aufgrund von Einzelfällen, Freiheiten einzuschränken und dem Etatismus freien Lauf zu gewähren.“


Die falschen Massnahmen für den falschen Ort
Bei Betrachtung der Krawalle vom letzten Wochenende, erschliessen sich den JFSG die Vorteile der nun geforderten Massnahmen nicht. Die Krawalle ereigneten sich im öffentlichen Raum und nicht im Stadion. Weder personalisierte Tickets noch eine Sitzplatzpflicht verhindern das Aufeinandertreffen von gewaltbereiten Gruppierungen im öffentlichen Raum. Mit den geforderten Massnahmen können schlussendlich lediglich bereits polizeibekannte Personen am Eintritt ins Stadion gehindert werden. Krawalle vor Stadien oder in Innenstädten werden so keineswegs verhindert. Im Nachgang zu den jährlichen Krawallen am 1. Mai wurde weder von Herrn Fässler, noch von seinen sozialdemokratischen Amtskollegen, ein Verbot von 1. Mai-Demonstrationsumzügen gefordert.

Die JFSG fordern daher den Gesamtregierungsrat und insbesondere Regierungspräsident Fässler auf, den Entscheid vom Dienstag schnellstmöglich zu revidieren und auf solchen Populismus in Zukunft zu verzichten, um eine sorgfältige Aufarbeitung der Geschehnisse zu ermöglichen.