Die Jungfreisinnigen des Kantons St. Gallen (JFSG) haben am Donnerstagabend eine Flyeraktion auf dem St. Galler Marktplatz durchgeführt. Diese wurde anstelle einer geplanten Podiumsdiskussion im Kantonsratssaal realisiert.

Mangelnde Diskussionsbereitschaft der Befürworter

Ursprünglich war an diesem Donnerstag ein öffentliches kontradiktorisches Podium im Kantonsratssaal geplant. Trotz hochkarätiger Besetzung der Kontra-Seite mit Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher und neutraler Diskussionsführung durch einen Vertreter des Jugendparlaments liessen sich keine Befürworter finden, welche ihre Seite an der Diskussion vertreten hätte. Mehrere Anfragen an Befürworter, wie auch unterstützende Parteien und Organisationen durch die JFSG wurden entweder nicht beantwortet oder abgewiesen. Konkret wurden das Abstimmungskomitee „Ja zum Filmgesetz“, die SP Kanton St. Gallen, die Grünen Kanton St. Gallen sowie die Grünliberalen Kanton St. Gallen angefragt. „Offensichtlich haben die Befürworterinnen und Befürworter des Filmgesetzes keine Lust darauf, dass ihre Argumente infrage gestellt werden. An diesen Absagen resp. ignorierten Anfragen zeigt sich sinnbildlich die egoistische und engstirnige Denkweise der Filmlobby, welche mit dem Filmgesetz einzig die eigenen monetären Interessen im Blick hat“, so Joel Mäder, Präsident der JFSG.

JFSG appellieren an die St. Galler Parteien zur Meinungsbildung beizutragen

Die JFSG appellieren an die St. Galler Parteien sich öffentlichen Podiumsdiskussionen zu stellen und damit auch zur Politischen Bildung und zur Meinungsbildung der Bevölkerung beizutragen. Lorenzo Friedli, Kampagnenleiter der JFSG meint: „Wir würden uns wünschen, wenn politische Diskussionen wieder vermehrt produktiv an Diskussionsveranstaltungen stattfinden und weniger auf Social Media nur um „Likes“ gestritten wird.“

Nein zum Filmgesetz

Im Nicht-Corona-Jahr 2019 wurden die Schweizer Filmschaffenden mit weit über 120 Mio. Franken subventioniert. 84 Mio. Franken flossen aus Steuergeldern. Rund 50 Mio. Franken kommen von der SRG (Serafe). Weitere Beiträge stammen aus privaten Stiftungen und von Privatpersonen. In der Regel schaffen es ein bis zwei Schweizer Filme pro Jahr mehr als 100’000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Kinos zu locken. Über 90 Prozent der Filme interessieren nur ein Nischenpublikum. 2019 schauten im Schnitt 2’600 Personen einen Schweizer Film im Kino. Das bedeutet: Jeder Kinoeintritt wurde mit 100 Franken subventioniert. Dass angesichts dieser Zahlen, mehr Geld mehr Qualität oder Publikum bringt, ist eine Mär. Die JFSG rufen die Bevölkerung deshalb dazu auf, am 15. Mai das neue Filmgesetz abzulehnen.